Montag, 7. März 2022

Gott und Geld

Die Schöpfung, die Natur und das Leben sind Geschenke der Götter an uns. So haben sich die Menschen das ursprünglich gedacht.
Nach der Sesshaftwerdung jedoch haben wir uns Götter geschaffen, die nach Opfern verlangten, um im Gegenzug ihr Wohlwollen zu erhalten. Wir sind dabei vom Menschenopfer über das Tier- und Pflanzenopfer bis hin zur Opferung von Edelmetallen übergegangen. Schließlich haben wir die den Göttern geweihten Edelmetalle den Tempeln entnommen, um damit unsere Armeen zu finanzieren. Daraus entstand eine Schuld. Wir mussten den Göttern diese Schuld mit Zinsen zurückzahlen. Dennoch entstand die Angst, unsere Götter könnten nicht genug bekommen. Deshalb hat sich die Gier nach dem immer Mehr durchgesetzt.
Das sakrale Opfer - und später von der Münze bis zur Kryptowährung alles Geld - verlangt nach einer Deckung. Diese Deckung ist eine Art Rückversicherung, eine Bestätigung dafür, dass das Opfer etwas "wert" ist. Die perverseste Form dieser Bestätigung ist der Krieg. Im Krieg wird deutlich, wovon das Geld ursprünglich abstammt.
Nun frage ich: Ist Krieg das Opfer, das ein guter Gott von uns Menschen erwartet? Natürlich nicht. Warum gibt es dann Kriege? Meine Antwort: Weil das Wesen des Geldes noch nicht verstanden wurde. Und weil den meisten Menschen nicht bewusst ist, was "Geld" mit unserem kollektiven Denken macht.

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