Donnerstag, 27. Dezember 2012

Sechzehnuhrfünfundvierzig

Ich sitze in der Nationalbibliothek und tue so, als würde ich arbeiten. In Wirklichkeit bekritzel ich Zettel und durchblättere Bücher. Nichts davon will mich fesseln. Ich leide an den Folgen eines Burnouts, leide an einer Schreibblockade, leide an mir, suche einen Ausweg, kann nur über meine Befindlichkeit und für mich schreiben. Alles andere ist bedeutungslos. Heute gehe ich  - so Gott will - noch in einen Bibelkreis. Meine Gedanken werden um die Frage kreisen, warum ich an mir leide.

Leiden
ich leide an mir / ich leide für mich / ich leide zum Ende hin / das Ende bin ich
das Ende bin ich / ich bin der Anfang / ich leide für mich / mehr als ein Leben lang
ich bin der Anfang / und komme zum Schluss / ich leide dafür / dass das aufhören muss

Ich sitze in der Nationalbibliothek und arbeite an der Lockerung einer Schreibblockade. Inzwischen ist es Siebzehnuhrfünfundvierzig, doch an den Titel des Werkes fühle ich mich gebunden.

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