Alle erwachsenen
Mitglieder der Gemeinde haben sich in der Höhle versammelt. Sie wollen das Wort
des Propheten hören. Die Menschen stehen dicht gedrängt in dem natürlichen
Hohlraum, der seit Urzeiten die heiligste Stätte des Dorfes bildet, tief im Inneren
eines unscheinbaren Berges.
Der Prophet ist ein
heiliger Mann, der wahre Wunder vollbringt. Von ihm geht ein Licht aus, das die
Höhle hell erleuchtet. Nur die Menschen des Dorfes kennen dieses Geheimnis. Bei
Tageslicht ist der Heiligenschein des Mannes unsichtbar. Draußen in der Welt ist
der Prophet ein einfacher Bürger.
Nicht der
Prophet hat die Menschen des Dorfes zu sich gerufen, die Menschen haben den
Propheten gebeten, zu ihnen zu sprechen. »Sprich zu uns«,
haben sie gesagt, »was
sollen wir gegen den Klimawandel tun?«
Der Prophet hat sie
in die Höhle gebeten und dort sagt er: »Fragt
euch nicht, was ihr tun sollt. Fragt euch vielmehr, was ihr tun wollt, jeder
für sich, zu zweit, in der Gruppe, alle gemeinsam. Und wenn ihr die Antwort
kennt, redet nicht darüber, sondern tut es einfach. Nicht nur Gott wird euch dafür
belohnen. Ihr selbst werdet froh sein, weil ihr euren Teil beigetragen habt. Hört
auf, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Seid Vorbilder und handelt so, wie
ihr es von den anderen erwartet.«
»Ja, aber die Politik!«, ruft einer dazwischen.
Der Prophet aber
antwortet: »Macht euch selbst
zu politisch aktiven Menschen. Nehmt euch die Macht, die euch zusteht, und übt
politischen Druck aus.«
Darauf sagt
niemand mehr etwas und alle beten zu Gott und bitten um seine Hilfe.
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