Montag, 20. Dezember 2021

Wohin ich mich entwickeln will

Ich weiß nicht, was ich in fünf oder zehn Jahren brauche, um dann mit mir und meinem Leben zufrieden zu sein. Mir geht es um die Zufriedenheit heute, um die Achtsamkeit, die Geduld und die Dankbarkeit in diesem Moment. Es gibt Dinge, die ich tun will, und solche, die ich nicht tun will. Wenn ich heute die Dinge tue, die ich tun will, dann bin ich in fünf oder zehn Jahren ganz von selbst dort, wo ich dann sein will. Ich muss jetzt nicht wissen, wo das sein wird. Ich will keine Angst vor dem Unbekannten haben. Ich will mein Schicksal dankbar annehmen. 
Das Erreichen eines Ziels ist nicht mein Ding – aus vielen Gründen. Doch: Wenn ich zum Beispiel Gitarre übe, brauche ich einen Grund. Wenn ich mich zu einer Arbeit motivieren will, brauche ich ein Motiv. Der Lohn für die Mühe kann die Freude sein. Die Freude liegt für mich im Schönen, im Kreativen, im Tiefsinnigen, im Zarten, im Zärtlichen, im Liebevollen. Reicht mir das Wissen, dass ich vor allem die Freude will? 
Lieber will ich das Mögliche erreichen als am Unmöglichen scheitern. Doch das Scheitern soll möglich bleiben, denn ich will auch die Leichtigkeit beim Tun. Zwar würde ich, wenn ich könnte, die Welt aus den Angeln heben wollen, doch darauf muss ich verzichten. Denn hier wäre das Scheitern gewiss. Ich will mich mit dem Unvollkommenen zufrieden geben. Ich will das Unvollkommene schön finden. Und ich will das Schöne für mich und andere. Die Freude kommt von selbst, wenn das Schöne die Angst überwindet. Das gilt heute genauso wie in fünf oder zehn Jahren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen